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Biblische Türen zur Weisheit:






        In Christus liegen verborgen alle Schätze


        der Weisheit und der Erkenntnis.

        Kol 2, 2.3.



        Betrachtung von Elfriede Koch

























        Jahrelang war ich als Religionslehre-  auf  Nutzen  und  praktische  An-  und Sehnsüchte des Menschen fin-
        rin darum bemüht, an weiterbilden-  wendbarkeit an oder geht es einfach   det auch dieses Streben nur in Gott
        den Schulen Wissen und Weisheit     um die Freude am Forschen und am    selbst sein Ziel. Nur durch Christus
        zu vermitteln. Oft fragte ich mich,   Gebrauch des eigenen  Verstandes?   kann der Mensch das wahre  We-
        ob vieles, was in unseren Schulen   Ähnliche Fragen tauchen schon in    sen der Welt erkennen. Nur durch
        gelehrt  wird, nicht  auch nur zur   der Weisheitsliteratur des Alten Tes-  Christus findet der Mensch zu sei-
        Aufblähung des menschlichen Egos    tamentes auf und der Prediger „Salo-  ner Bestimmung.
        dient. Da erlebt man, wie junge     mo“ seufzt bereits resigniert über die
        Menschen stöhnen, weil sie sich ir-  Vergeblichkeit alles Forschens und
        gendwelche Fakten einpauken müs-    Nachdenkens.                        Was  heißt  das  nun für
        sen, die für sie völlig irrelevant und   Im Kontrast dazu spürt man das   uns? Wie können wir die-
        uninteressant sind. Wie sie das ein-  freudige Staunen, wenn Paulus an-  se Schätze der  Weisheit,
        gebläute Wissen  schnellstmöglich   betend und dankbar feststellt: „In   die in Christus verborgen
        wieder vergessen, aber andererseits   Christus liegen verborgen alle Schät-  sind, heben? Es wird wohl
        meinen, nun alles besser zu wissen   ze der  Weisheit und Erkenntnis!“   ganz von selbst dadurch ge-
        als weniger Gebildete. Und oft pas-  Da gibt es keinen Zweifel: Hier han-  schehen, dass wir uns zum
        siert es, dass oberflächliche Schein-  delt es sich um Weisheit, die schön   obersten Ziel machen, Jesus
        wissenschaftlichkeit zum Verlust der   und wohltuend, sinnvoll und beglü-  Christus zu erkennen. Also,
        Gottesfurcht führt.                 ckend ist. Da wird selbstverständlich   Ihn immer mehr kennen und
        All das hat in mir ziemlich viele Fra-  vorausgesetzt, dass die Sehnsucht   lieben zu lernen. Je mehr wir uns
        gen geweckt. Welchen Sinn macht     des Menschen nach  Wissen und       in Seine Worte und in Seine Taten
        es, unglaublich viele Details genau   Verstehen gut ist. Dieser  Wunsch,   vertiefen, desto mehr erkennen wir,
        zu beobachten, zu katalogisieren,   die Geheimnisse in unserer  Welt    worauf es im Leben wirklich an-
        zu  berechnen,  oder  sich  mühsam   zu erforschen, ist offenbar etwas   kommt. Wir gewinnen einen Blick
        um das Verständnis uralter wissen-  Gottgewolltes, was der Schöpfer in   für die Schönheit der Welt und wir
        schaftlicher Texte zu bemühen? Und   seine Ebenbilder hineingelegt hat.   lernen,  unsere Mitmenschen tie-
        kommt es beim Lernen überhaupt      Doch wie alle anderen  Wünsche      fer zu verstehen. Wir ahnen etwas



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